3D-Drucker – Die Fabrik im eigenen Haus

Heimwerken in einer neuen Dimension – 3D-Drucker sind zwar noch kein Massenprodukt, aber schon deutlich bezahlbarer geworden.

In vielen Arbeitszimmern könnte es bald eng werden. Denn neben den herkömmlichen Drucker wird so mancher Bastler einen Printer stellen wollen, der dreidimensionale Gegenstände herstellt. Schon länger propagiert manch einer eine neue industrielle Revolution, die diese Geräte auslösen sollen. Doch erst in den vergangenen zwei Jahren sind 3D-Drucker alltagstauglich und erschwinglich geworden.

Ihr Konzept ist simpel: Ein Druckkopf, der sich in alle Richtungen frei bewegen kann, spritzt durch Hitze verflüssigten Kunststoff Schicht für Schicht auf eine Trägerplattform. Während des Abkühlens verbinden sich die Lagen, und die Plastikmasse wird zu einem stabilen Modell.

Was sich mit den Maschinen bewerkstelligen lässt, zeigen Seiten wie www.thingiverse.com, www.yeggi.com. Dort können Nutzer auch Druckvorlagen für Modelle hoch – und herunterladen. In den Datenbanken finden sich unter anderem Smartphone-Hüllen, Spielzeug, Haushaltsgegenstände, Kameras und Wekzeuge. Sogar Pläne für Kunstwerke und Schmuck stehen zum Download bereit.

In den vergangenen beiden Jahren ist die Zahl der Hersteller der Replikatoren deutlich gestiegen. Das macht sich sowohl in der Weiterentwicklung der Technik als auch in deren Preis bemerkbar. Noch auf der Cebit 2007 wurden Printer präsentiert, die mit Gips arbeiteten und gut 30 000 € kosteten. Der „Fabbster“ der seit März 2012 als Bausatz erhältlich ist und Objekte mit Raumdiagonalen von bis zu 38 Zentimetern kreiert, kostet etwa 1 699 Euro. Ein „Up!“ von Delta Micro Factory schlägt je nach Ausführung und Printradius mit 1 170 bis 2 000 Euro zu Buche.

Für das derzeit günstigste Fertiggerät, den „Freesculpt EX1-Plus“ für maximal 22 mal 14 mal 15 Zentimeter große Gegenstände, verlangt das Versandhaus Pearl 899,90 Euro. Dazu kommen die Kosten für das Druckmaterial – sie belaufen sich auf mindestens 15 Euro pro Kilogramm. Der Verbrauch hält sich jedoch in Grenzen – eine Espresso-Tassse, die mehr als 250 Schichten hoch und in rund 70 Minuten fertig ist, benötigt keine 15 Gramm der Modelliermasse. Allerdings empfiehlt es sich, den heißen Kaffee zu trinken, bevor das Plastik wieder weich wird.

Bildquelle: Creative Tools / Flickr.com

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Ein Kommentar

  1. Kaum ist ein halbes Jahr vorrüber geht es weiter mit dem Preisverfall und der Entwicklung dieser 3D Drucker. Noch ist es nicht wirklich „alltagstauglich“ sondern eher etwas für „Geeks“ – aber ich denke bei der rasanten Entwicklung im Tech Bereich wird wohl demnächst in fast jedem Haushalt solch ein Drucker stehen.

    Das Druckmaterial wird günstiger werden und man kann damit super personalisierte Geschenke herstellen.

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