Peru und Bolivien – die Straße der Inka

Zwischen den Hauptstädten von Peru und Bolivien verläuft der lnka-Trail, der im Hochland der Anden kulturhistorisch bedeutende Orte miteinander verbindet. Dabei trifft der Reisende auf viele eindrucksvolle Monumente der lnka-Kultur und der spanischen Kolonialzeit.

Der lnka-Trail, wie die Straße der Inka auch genannt wird, beginnt in der peruanischen Hauptstadt Lima, durchzieht die Westkordillere der Anden und verläuft quer durch Peru bis zum Titicacasee. Von dort führt die Route – eine der eindrucksvollsten in ganz Südamerika – auf bolivianischem Staatsgebiet durch die Beckenlandschaft des Altiplano in Richtung Südosten und endet in der Ostkordillere der Anden in Sucre, der Hauptstadt des Landes. Eine faszinierende Natur, die in einigen Nationalparks wie etwa dem Parque Nacional Manü geschützt wird, bildet den eindrucksvollen Rahmen für die kulturellen Schätrzie der Region.

Der Reich der Inka erstreckte sich zu Beginn des 16. JH. . vor der Ankunft der Spanier nahezu über den gesamten Andenraum und Teile des Andenvorlandes. Meisterwerke der Baukunst dieser Hochkultur sind entlang dem lnka-Trail in großer Zahl erhalten. Zu den architektonischen Höhepunkten gehören prachtvolle Tempel und Paläste sowie eine Reihe von Festungen, die an strategisch günstigen Stellen errichtet wurden. Viele dieser gewaltigen Bauten, darunter auch der Große Sonnentempel von Cuzco, wurden ohne größere technische Hilfsmittel erbaut.

Ein Beweis für die raffinierte Standortwahl der Inka-Siedlungen ist Machu Picchu, eine großartige terrassierte Anlage und eine der letzten Ztsišuchtsstätten der Inka vor den Truppen der Kolonialmacht. Die entdeckten die rund 2800 m hoch gelegene Stadt nie, erst 1911 gelang dies einem amerikanischen Forscher. Allerdings gibt der Fund eher Rätsel über die Kultur der Inka auf, als er Lösungsansätze bietet. lm Grenzgebiet zwischen den beiden Ländern Peru und Bolivien breitet sich def fischreiche Titicacasee aus. Er liegt 3812 m über dem Meeresspiegel und ist nicht nur der größte See Südamerikas, sondern auch der höchstgelegene schiffbare See der Welt. Unweit seines Südufers liegt Tiahuanaco (auch Tiwanaku genannt), das bis zum 10. Jh. religiöses und administratives Zentrum einer bedeutenden präkolumbischen Kultur war. In der Region rund um den Titicacasee präsentiert sich auch die Natur in beeindruckender Weise.

Einige der Andengipfel ragen hier in den darunter der südöstlich von größter Stadt La Paz aufsteigende 6880 m hohe Nevado del Illimani. Besonders im Gebiet um den Lago de Poopó sind zahlreiche Spuren der spanischen Kolonialherrschaft erhalten geblieben. Die Europäer waren vor allem an den Bodenschätzen der Neuen Welt interessiert, viele Indianer mussten als Sklaven in Bergwerken schuften und kamen dort zu Tode. Potosí war zu Beginn des 17. Jh. weltweit das Zentrum des Silberbergbaus. Aufgrund ihrer historischen Bedeutung wurde die Stadt zum Weltkulturerbe erklärt ebenso wie Cuzco, Machu, Picchu und die Altstadt von Lima. Die Auszeichnung wurde damit sowohl altehrwürdigen Stätten der Inka als auch einigen Leistungen der spanischen Kolonialherren zuteil.

Doch diesen kulturhistorischen Zeugnissen wird auch die vielfältige Natur des südamerikanischen Staates entsprechend gewürdigt, zählt doch etwa der im Übergangsbereich zwischen Amazonas-
tiefland und mittleren Anden gelegene Nationalpark Manu ebenfalls zum Weltnaturerbe der UNESCO.

Die Straße der Inka bietet mit ihren gewaltigen Höhenunterschieden nicht nur einen repräsentativen Querschnitt durch Peru und den Norden Boliviens, sondern auch durch die Geschichte und die Natur eines ganzen Kontinents.

Bildquelle: _Lucian_ / Flickr.com

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