Die Krankheit Lipödem galt lange Zeit als eine einfache Problematik von Übergewicht. Lange Zeit dauerte es, bis man verstand, dass sich hinter den meist dicken Beinen und in selteneren Fällen dicken Armen keine Übergewichts-Probleme verbargen. Vielmehr handelt es sich um eine Fettverteilungsstörung, die für die Betroffenen nicht nur eine optische Belastung mit sich bringt.
Schmerzen und Einschränkungen im Alltag sind traurige Begleiter der Krankheit. Wer heute jedoch mit einem Lipödem diagnostiziert wird, muss sich nicht mit der Krankheit abfinden.
Was ist ein Lipödem? – so erkennen Sie erste Symptome
Das Lipödem ist eine Fettverteilungsstörung, die vor allem an den Beinen auftritt. In wenigen Fällen können die Fettansammlungen aber auch die Arme betreffen. Durch die Erkrankung werden die Beine und manchmal auch die Arme dicker, während der Oberkörper relativ dünn bleibt. Das Gewebe wird gedehnt, reagiert schmerzhaft auf Druck und bildet leicht Blutergüsse.
Welche Behandlungen sind zur Schmerzlinderung möglich?
Die Behandlung eines Lipödems zielt in der Regel darauf ab, die Symptome zu lindern, ein Fortschreiten zu verhindern und die Mobilität und Lebensqualität zu verbessern. Grad und Umfang der Behandlung hängen davon ab, wie weit das Lipödem fortgeschritten ist und wie sehr Sie als Patient darunter leiden.
Eine erste Möglichkeit zur Behandlung stellt die manuelle Lymphdrainage dar.
Diese Massagen müssen möglicherweise regelmäßig durchgeführt werden, um Schwellungen und Beschwerden zu verringern. Eine Kompressionstherapie kann dabei unterstützen. In manchen Fällen wird diese Therapie mit individuell angefertigter Kompressionskleidung durchgeführt und kann zur Linderung von Schmerzen und Beschwerden beitragen.
Wenn eine konservative Behandlung nicht hilft und zu einer schlechten Lebensqualität beiträgt, kann eine Fettabsaugung eine Option sein. Es gibt verschiedene Faktoren, die Sie und Ihr Arzt abwägen müssen, bevor Sie entscheiden, ob eine Behandlung sinnvoll ist, und nicht immer wird sie von der Krankenkasse übernommen. Bei dem chirurgischen Eingriff entfernt Ihr behandelnder Arzt oder Ihre Ärztin einen Teil der überflüssigen Fettzellen.
Da es sich um eine Fettverteilungsstörung handelt, werden die entfernten Fettzellen nicht mehr nachgebildet. Somit bleiben die behandelten Körperstellen nach dem Eingriff schmerzfrei. Durch den Eingriff wird nicht nur mehr Bewegungsfreiheit geboten, sondern auch eine bessere Proportionierung Ihres Körpers entsteht.
In fortgeschrittenen Stadien des Lipödems, insbesondere bei gleichzeitigem Lymphödem, ist die Liposuktion unwirksam. Eine chirurgische Volumenreduktion kann erforderlich sein. Eine ausführliche Beratung erhalten Sie von Ihrem Chirurgen oder Ihrer Chirurgin.
Warum ist eine Behandlung erforderlich?
Im Verlauf der Krankheit verändert sich das Fettgewebe langsam. Die Zahl der Fettzellen im Gewebe nimmt allmählich zu, so dass sich die Fettschicht im Unterhautgewebe verdickt. Gleichzeitig verändert sich auch die Struktur des Bindegewebes, das die Fettzellen zusammenhält. Dies fördert mit der Zeit die Bildung von Klumpen und Knötchen. Die Veränderungen führen zu einer Vergrößerung des Umfangs der betroffenen Körperteile. Daher fühlen die Betroffenen meist ein Spannen sowie Schmerzen, wenn der Bereich Druck ausgesetzt wird.
Diese Schmerzen und das mitunter stark veränderte Aussehen sind für viele Betroffene sehr belastend. Dies kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Dies gilt umso mehr, als es oft lange dauert, bis Menschen mit Lipödemen die richtige Diagnose erhalten.