Company Network Wie funktioniert Google?

In Klein- und Großunternehmen wird weltweit immer mehr der Fokus auf solide Netzwerke und geschäftliche Beziehungen gelegt. Auch Studien belegen, dass Personen, die mit vielen anderen in Kontakt sind, die verschiedene berufliche Hintergründe haben, besseren Zugang zu relevanten Informationen, höhere Jobchancen und Gehälter haben.

Seit seiner Gründung vertritt Google eine ganz eigene Unternehmensphilosophie und holt junge, zielstrebige Menschen ins Team, die als Googler gemeinsame Ziele und Unternehmensvisionen verfolgen. Besonderer Wert wird neben der Internationalität und Vielschichtigkeit der Mitarbeiter vor allem auch auf das Netzwerk gelegt, das gepflegt und weiter ausgebaut werden soll. Google als Network Company? Wie funktioniert das und was könnten sich andere Unternehmen davon abschauen?

Google Netzwerk

Binden Klein- und Großunternehmen ihre Mitarbeiter aktiv in das Unternehmensnetzwerk ein, wird dadurch nicht nur die Entwicklung des Unternehmens selbst gefördert, sondern auch der Zugang zu neuen Ressourcen. Eine Unternehmensphilosophie zu überlegen und sich tatsächlich an diese zu halten, ist aber eine große Herausforderung. Das erklärt auch, warum das nur wenigen Firmen gelingt. Eine dieser Firmen ist Google: Hier wird das Paradebeispiel einer Network Company vorgelebt. Wer sich bei Google bewirbt, ist in erster Linie nicht auf der Suche nach einem Job, sondern nach einer Herausforderung, nach neuen Erfahrungen, einer Teilspezialisierung und einem Netzwerk, das ausgebaut werden kann, wie auch Nick Leader, der CEO von Google Frankreich bestätigt. Damit das funktionieren kann, hat Google viel in die Unternehmenskulturförderung investiert, Freiräume für die Mitarbeiter geschaffen und gibt diesen auch die Möglichkeit eigene Ideen und Projekte zu verwirklichen. Wichtig ist, dass sich Mitarbeiter am Arbeitsplatz wohlfühlen und ihre Kreativität gefördert wird. Eine enge Zusammenarbeit zwischen den 70 Google Standorten in über 40 Ländern weltweit wird hier angestrebt. Die Google Büros auf der ganzen Welt sind zudem architektonisch ansprechend und sollen die Kreativität und Interaktion zwischen den Mitarbeitern fördern.

Flache Hierarchien gewünscht

Damit die Unternehmensphilosophie umgesetzt werden kann und gefördert wird, werden die Hierarchien bei Google flach gehalten. Jedem soll es ermöglicht werden mit seinen Kollegen zu diskutieren und zu arbeiten. Auch die meisten wichtigen Entscheidungen werden bei Google nicht nur von einer Person getroffen, sondern intern in Teams- beispielsweise auch bei Bewerbungsgesprächen. Dadurch soll der hohe Qualitätsstandard garantiert werden. Dies spiegelt sich auch in anderen Bereichen wieder: Manager haben bei Google die Aufgabe, Konsens unter den Mitarbeitern und Teammitgliedern zu erzielen, nicht aber ihnen zu sagen, was zu tun ist. „Die Führungsposition besteht also nicht darin als Vorgesetzter über ein Team zu bestimmen, sondern vielmehr zu versuchen, die Aufgaben zu delegieren und die Mitarbeiter zu fördern, damit sie auch ihre eigenen Ideen einbringen und sich persönlichen Herausforderungen stellen. Dieser Ansatz wird auch in anderen Unternehmen verfolgt und in Ausbildungsprogrammen gelehrt“, so David Dubois, Assistenzprofessor für den Lehrgang Leadership an der INSEAD Business School. Wichtig hierfür sei zudem ein gut funktionierendes Informationsmanagement, was auch Googles Philosophie begründet: “I share, thus I can“. Dubois sieht Googles Erfolg vor allem im Informationsmanagement begründet und im offenen Umgang mit den vielen verschiedenen Kulturen, die in den Google Headquarters weltweit aufeinander treffen. Auch andere Unternehmen und vor allem Startups sollten sich das Ziel setzen, Informationen so transparent wie möglich zu halten, um den gleichen Wissensstand aller Mitarbeiter zu garantieren.

Teamarbeit und Aufgabendelegierung

Googles Netzwerk setzt sich aus mehreren kleinen Teams zusammen, die je nach Aufgabenbereich aus fünf bis zehn Personen bestehen. Dadurch wird sichergestellt, dass die Expertengruppen effizient und schnell arbeiten und der Fokus auf die Stärken der einzelnen Teammitglieder gelegt werden kann. Alle sechs Monate werden zudem die einzelnen Teammitglieder von ihren Kollegen intern mit Hilfe von speziellen Fragebögen bewertet. Dies hat zur Folge, dass jeder Mitarbeiter ein anonymes Feedback bekommt und an sich arbeiten kann.

In einem Unternehmen wie Google ist es durchaus sinnvoll eine netzwerkgeleitete Philosophie zu verfolgen und die Hierarchien möglichst flach zu halten. Nicht zuletzt auch, weil Google so die Möglichkeit hat, sich an die schnell verändernden Markttrends weltweit anzupassen und rasch darauf zu reagieren.

Bildquelle: © Carlos Luna – Flickr.com

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