Schottisches Hochland – karge Klippen, kurze Kilts

In Tälern unter wolkenverhüllten, dunklen Bergen, die von Heidekraut, Ginster, Farnen überzogen, von Eiszeitgletschern zu riesigen runden Höckern geschliffen sind, blinken langgestreckte Seen und Fjorde, mit denen das Meer tief in das Land eindringt. Auf einer winzigen Insel stehen die Ruinen einer mittelalterlichen Burg. Schafe drängen sich auf dem engen Grün. Sind es nicht Dudelsacktöne, die der Wind   hertreibt ?

Das schottische Hochland, das ist Wasser in zahllosen Seen und Wasser in klaren Flüssen und Bächen, die gemächlich plätschernd dahinfließen oder in tosenden Wasserfällen über mächtige Klippen stürzen. Das schottische Hochland, das ist eine einsame Wildnis, durchsetzt von den Zeugen alter und ältester Geschichte: steinzeitlichen Monumenten, Burgen, Schlössern und Ruinen, vor denen wertvolle Wolle liefernde Schafe und die zotteligen Hochlandrinder mit ihren seltsam gedrehten, weit ausladenden Hörnern grasen.

Schottisches Hochland, das läßt an den Malzwhisky denken, der besonders in den Destillerien der Region Grampian gebrannt wird, und an die exotischen Wettkämpfe schottischer Recken in ihren Kilts. Schottisches Hochland, das heißt ozeanisches Klima, mäßig warme Sommer, milde Winter, zu jeder Jahreszeit Regen und Wind aus Nord – oder Südwest: kurzum, ein Wetter, das den typischen Massentouristen fernhält.

So ist dieses herbe Land denn ein Ziel all derer, die Ruhe und Abgeschiedenheit suchen, die auf langen Wanderungen noch unverfälschte, nahezu intakte Natur erleben wollen. Die Zeit ist hier nicht so knapp wie im hektischen Miteleuropa. Die Menschen haben mehr Muße für ein Schwätzchen – oft noch auf Gälisch, der Sprache der keltischen Urbevölkerung. Das schottische Hochland ist immer noch keltisches Land wie vor Jahrtausenden, trotz Wikingern, trotz Angelsachsen, trotz moderner Straßen und Ölindustrie vor den Shetlandinseln.

Bildquelle: Krzysztof Nowakowski / Flickr.com

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