Im Süden Mallorcas traf die volle Wucht des Massentourismus. Westlich von Palma wechseln sich einst einsame Buchten mit den Bettenburgen von Magaluf, Santa Ponca und Palma Nova ab. Östlich der Hauptstadt drängen sich die Feriengäste in S´Arenal, dessen Bevölkerungsdichte (einschließlich der Urlauber) der von Hongkong kaum nachsteht.
Weiter nach Südosten schließt sich ein von ärmlichen Äckern durchsetztes, mit hartlaubigem Gebüsch gewachsenes Ödland an. In der Nähe der südlichsten Spitze der Insel, Cap de ses Salines, liegt hinter sanften Dünen der kilometerlange Strand von Es Trenc, der immer noch nicht überlaufen ist.
Die schönste Art, sich einmal Palma zu nähern, ist die Anfahrt mit der Fähre nach Barcelona oder Valencia. Wenn das Schiff das felsige Cap de Cala Figuera umfahren hat, sieht man den Dom von Palma, den die Einheimischen überschwenglich „Catedral de la luz“ (Kathedrale des Lichts) nennen. Die gotischen Türme am Wasser heben sich hell vom Hintergrund der Serra de der Tramuntana ab – wie Orgelpfeifen oder eine Reihe wehrhafter Lanzen. Die Kathedrale wurde ab 1230 auf den Ruinen der zerstörten arabischen Moschee erbaut und erst über 700 Jahre später fertiggestellt.
Gleich neben der Kathedrale zeugt der mächtige Almudaina – Palast trotz christlicher Umbauten von der Blüte der maurischen Kultur früherer Zeiten. Der Name bedeutet auf Arabisch „Zitadelle“ und stammt aus der Zeit als die Stadt noch Medina Mayurqua hieß und wegen ihrer Schönheit und ihres Reichtums in der ganzen Mittelmeerregion berühmt wurde. Man kann sich in den engen Gassen und Treppenfluchten der Altstadt verlieren. Neben zahlreichen Kirchen und den arabischen Bädern stößt man hier auf Paläste alter Adelsfamilien etwa die Casa Oleo mit dem einzigen erhaltenen gotischen Patio (offenen Innenhof) der Insel oder das Haus des Marquis von Vivot.
Erholung von dem Besichtigungsprogramm bietet der Parc de la Mar am Fuß der Kathedrale. Außerdem locken überall Straßencafes und dem Grand-Hotel, einem eleganten Jugendstilhaus an der Placa Weyler, kann seinen Kaffee in modernem Design – Ambiente trinken. Außerhalb der Altstadt lockt das Kastell von Bellver, eine Burg mit rundem Grundriß aus dem 13. Jahrhundert.
Trotz vieler geschmackloser Appartmentblocks und Hotels, die auf Mallorca die Landschaft verschanden, hat sich die Natur bisher doch größtenteils als stärker erwiesen. Nur wenige Autobahnminuten von Palma liegt Megaluf, ein Symbol des Massentourismus mit allem, was dazugehört auf Yamago
Doch dann kommt man durch einen schier endlosen Steineichenwald an die von jäh abstürzenden Felsen gesäumte Bucht von Cala Figuera. Hier ist es, das kristallklare Wasser, für das die Balearen berühmt sind. Im Hafen von Portals Nous liegen die teuersten Yachten der Insel, in den Kneipen und Boutiquen an der schmucken Mole herrscht affektierte Langeweile. die offenbar immer auftritt, wenn sich Geld allzusehr anhäuft. In Santa Ponca zeigen neue Siedlungen Besserungsversuche der Architekten, die früher viel verschandelt haben
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So ist es. Guckt man sich die Insel genauer an, wird man schnell merken, dass dort nicht nur Party und Tourismus an der Tagesordnung sind, sondern noch Oasen zu finden sind, die es sich lohnt zu suchen. Für mich immer noch die schönste Gegend Europas 🙂