Wer schön sein will, muss leiden, sagt ein altes Sprichwort. Und tatsächlich waren es zumeist die Frauen, die in der Vergangenheit litten, um einem bestimmten Schönheitsideal zu entsprechen. Auch heute noch quälen sich viele Damen mit Fastenkuren, zwängen sich in enge Schuhe und tragen unbequeme Kleidung, nur, um den anderen zu gefallen. Sie lassen sich Piercings stechen, sich tätowieren und ihre Augenbrauen lichten. Was spontan nach schwerer Misshandlung klingt, ist gar nichts gegen das, was Frauen früher durchgemacht haben.
Obskures aus der Schönheitsküche
In verschiedenen Kulturen der Erde gab und gibt es auch heute noch die seltsamsten Schönheitsrituale. Einige sind schmerzhaft, andere führen zu lebenslangen Beeinträchtigungen. Man denke in diesem Zusammenhang nur an die Wespentaille. Um die Taille extrem zu verschmälern, trugen die Frauen früher eng sitzende Korsetts und Corsagen, die oft mit massiver Kraftanstrengung geschnürt wurden. Diese Sitte war vor allem im 19. Jahrhundert weit verbreitet. Viele Damen erlitten Ohnmachtsanfälle und hatten arge Atemprobleme. Sogar die Schädigung innerer Organe war möglich. Manche Frauen bekamen eine Schnürleber, Wandernieren oder Schäden an der Milz.
Es gab plötzliche Todesfälle und auch Fruchtbarkeitsstörungen infolge der Beeinträchtigung der Gebärmutter. Ein weiteres Beispiel sind die Lotusfüße chinesischer Damen. Bis ins 20. Jahrhundert hinein war es üblich, jungen Mädchen die Füße mit Bandagen abzubinden und die Zehen zu brechen. Der Fuß wuchs nicht mehr normal weiter und verklumpte. Die derart missgebildeten Frauen konnten nicht lange laufen. Ein anderes Extrem ist der durch Messingringe erzeugte langgestreckte Giraffenhals, wie er zum Beispiel bei den thailändischen Padaung üblich ist. Auch Lippenteller zählen bei einigen Völkern zu den Kuriositäten.
Nicht nur aus kosmetischen Gründen: die Schönheitsoperation
Die Schönheitsoperation heutiger Tage ist im Gegensatz dazu die reinste Wellnesskur. Frauen, die sich in der Schönheitsklinik operieren lassen, tun das nicht unbedingt nur aus rein ästhetischen Gründen. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Fettabsaugen bei einem Lipödem. Ein weiteres, häufig auftretendes Problem sind Schlupfwarzen. Normalerweise zeigt die Brustwarze nach außen. Bei den betroffenen Frauen ist sie jedoch eingezogen. An und für sich ist das bis auf eine unschöne Optik nicht weiter schlimm. Allerdings machen eingezogene Brustwarzen beim Stillen Schwierigkeiten. In manchen Fällen können die betroffenen Frauen ihrem Kind die Brust gar nicht geben. Ist das Leiden stark ausgeprägt, dann spricht man von einer Hohlwarze. Diese lässt sich schlecht reinigen, was wiederum die Ansiedlung krankmachender Bakterien begünstigt.
Die Folge sind verstopfte Talgdrüsen, Abszesse und Infektionen. In diesem Fall erwartet die Patientin oft eine schmerzhafte medizinische Behandlung. Um dem vorzubeugen, lohnt sich eine Operation der Brustwarze. Vielen Frauen geht es gar nicht darum, nur attraktiver zu sein oder beim Online-Dating mehr Erfolg zu haben, sondern hinter dem Wunsch nach einer OP steckt ein tieferer Grund. Der Schönheitschirurg nimmt somit nicht nur den psychischen Druck, sondern er fördert in vielerlei Hinsicht auch die Gesundheit und erfüllt somit einen wichtigen medizinischen Zweck.
Fazit: Ein Blick in die Geschichte zeigt: Wer schön sein wollte, musste tatsächlich einiges ertragen. Wer sich heute wegen einer Schönheitsoperation unter das Messer legt, genießt einen wesentlich höheren Komfort, denn der Eingriff findet unter Narkose statt. Außerdem gibt es zahlreiche Gründe, die auch aus medizinischer Sicht eine Operation rechtfertigen. Im Gegensatz zu den früheren zumeist unnützen Prozeduren schenkt eine OP oft deutlich mehr Lebensqualität.