E-Roller – die von zahlreichen Autoherstellern bereits angekündigt sind und von der Studie ebenfalls zu den Mikro-Mobilen gezählt werden. Die Zweiräder sollen vor allem als Ergänzung zum normalen Pkw dienen und sogar im Kofferraum mitgenommen werden können. VW etwa würde künftig gerne mit jedem Auto sein Pedelec Bike verkaufen. Golf und Co. Könnten dann am Stadtrand geparkt und die letzten Kilometer emissionsfrei geradelt werden.
Die Pedelecs
Ein Grund, warum die europäischen Autobauer ihr Engagement in der Mikro-Mobilität merklich erhöht haben, dürfte der große Erfolg der Pedelecs sein. Zum Vergleich: Auf gerade einmal 2 000 Elektroautos, die 2011 in Deutschland verkauft wurden, kamen mehr als 220 000 dieser elektrisch unterstützten Fahrräder. Im Kommen: Falt-Pedelecs, die auch in U-und S-Bahnen Platz finden und einen integrierten Weg zum Arbeitsplatz ermöglichen. Hier wittert die Autobranche Konkurrenz.
Geförderte Beförderung
Ob das alles klappt, bleibt trotz der im Grundton optimistischen Studie fraglich. Denn all die mit viel Tamtam vorgestellten Messestudien stehen zunächst auf dem Wartegleis. Die Stimmen zu einer möglichen Serienproduktion sind mittlerweile deutlich vorsichtiger geworden. Offenbar wartet die Branche, ob der Pionier Twizy sich erfolgreich schlägt. Bislang verkaufte sich das im April eingeführte Modell immerhin 1 750 mal – ein guter Wert, wenn man bedenkt, dass im vergangenen Jahr auf dem deutschen Markt insgesamt gerade mal 2 000 E-Mobile abgesetzt werden.
Trotzdem bleiben Fragezeichen. Etwa beim Zulassungsmodus. Der Twizy etwa ist in der Zulassungsklasse L7e verortet und gilt daher rechtlich als Quad, wodurch Leistung und Leergewicht beschränkt sind. Zudem muss er nicht die Sicherheitsanforderungen eines modernen Pkw erfüllen. Auch für den Alltag gibt es offene Fragen. Etwa, ob Mikroautos künftig finanziell gefördert werden oder ob sie Bus – und Taxispuren nutzen oder frei parken dürfen.
Trendforscher Eike Wenzel sieht eine weitere dringliche Frage: Microcars wie der Twizy funktionieren nur als Baustein einer vernetzten Mobilität aus öffentlichem Nahverkehr, Carsharing und so weiter. Ansonsten bleiben sie ein schickes Accessoire für Leute, bei denen eh noch zwei konventionelle Autos in der auffahrt parken.
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