Der Internetanschluss fürs Smartphone oder den PC gehört zur Standardausstattung. Künftig werden immer mehr Dinge den Zugang zum Netz erhalten. Unter dem Begriff „Interner of Things“ fallen dabei auch vernetzte Kleidungsstücke, wie etwa Turnschuhe oder Brillen mit eingebautem Display.
TV – Zuschauern der Olympischen Sommerspiele, die während der Werbepause nicht umschalten können, ist während des Werbeblocks eventuell schon der aktuelle Spot vom Sportartikelhersteller Nike aufgefallen. Hier wirft ein junger Mann einen kurzen Blick auf das Display des Smartphones und überprüft die Daten, die von seinen Schuhen übertragen werden.
Was nach Zukunftsmusik klingt, ist bereits Realität: Sensoren in den Sportschuhen sammeln Daten etwa über Schrittzahl oder Sprunghöhe und senden per Bluetooth – Verbindung die digitale Auswertung der menschlichen Bewegung an das Smartphone. Eine passende App erstellt dann aus diesen Informationen Statistiken, die den Sportler über seine Trainingserfolge informieren. Zudem können die Daten ins Netz übertragen werden, wo sich der Sportler mit anderen messen und optimierte Trainingsprogramme erstellen kann.
Durch die Verbindung zwischen Sensor, App und Internet ist der Nike-Schuh ein Paradebeispiel für die so genannte iWear: Gemeint ist mit Technologie ausgestattete Kleidung, die Daten drahtlos an den Rechner weitergibt und gegebenfalls auch empfängt. Bis vor einigen Jahren war iWear noch sehr teuer. Inzwischen ist sie günstige und alltagstaugliche Massenware geworden und leicht genug, um permanent am Körper getragen zu werden.
Seit einiger Zeit sind Lifestyle – Produkte wie die Funkmütze Wireless i-Hat mit integrierten Kopfhörern und Funkverbindung zum Handy erhältlich. Uhren, die sich mit dem Smartphone verbinden lassen wie die etwa knapp 300 Euro teure Armbanduhr I´m Watch oder die Sony Smartwatch für etwa 100 Euro versorgen ihre Träger mit SMS oder E-Mails vom Smartphone. Hippe Skifahrer, die auf der Piste keinen Anruf verpassen wollen, können zum Bluetooth-Handschuh G.Cell Glove GX-1 greifen. Im Daumen des Hightech-Produkts von Texsys ist ein Lautsprecher und im Handballen ein Mikrofon versteckt.
Auch in der Medizin ist vernetzte Kleidung sinnvoll einsetzbar. So bietet das neuseeländische Unternehmen Zephyr Technologies Oberteile an, die Puls oder Blutdruck seines Trägers messen und die Werte an einen Arzt übertragen können. Für besonders besorgte Eltern bietet das Biomedizin-Unternehmen Exmovere für 750 Euro einen Strampelanzug an, der ein EKG erstellt, die Hauttemperatur misst und bei Unregelmäßigkeiten Eltern per SMS oder E-Mail benachrichtigt.
Ab 2013 sollen auch die ersten Google-Computerbrillen ausgeliefert werden. Das Prestigeprojekt des Konzerns stellt derzeit den Höhepunkt der Entwicklung in Sachen iWear dar. Die Brille filmt die Umgebung und blendet Informationen, die aus dem Web geladen werden, in das Sichtfeld seines Trägers. Zudem unterstützt sie die Videotelefonie und besitzt die Funktionalität eines Smarthones.
Zukünftig werden also immer mehr Gerätschaften den Anschluss ans Netz erhalten. Mit dem „Internet of Things“ werden die Grenzen zwischen Online – und Offline-Welt weiter verschmelzen.