Wenn man sich an die Modem- und Telekom-BTX-Zeiten zurückerinnert und wie aufwändig es war, ein Spiel über den Computer mit einem anderen Mitspieler über Distanz zu spielen, kann man kaum glauben, dass dies erst einige Jahre her ist. Heute sind Singleplayer-Spiele fast die Ausnahme und Onlinespiele überall omnipräsent. Dies erstreckt sich über PCs, Konsolen, Smartphones und Handhelds gleichermaßen. In Zeiten schnellen Internets ist man mit nur einem Klick im weltweiten Netzwerk und spielt mit Menschen aus aller Welt, jederzeit und überall; von den großen Weltmetropolen wie New York, London oder Bangkok bis hin zum kleinsten Dorf in Sri Lanka oder irgendwo sonst auf der Welt, das mit Internet versorgt ist.
Was wird online gespielt?
Die Antwort auf diese Frage ist einfach: alles. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Spieler von heute sich in jedem Spiel tummeln, das gerade als Mainstream gilt. Derzeit ist Overwatch unangefochten an der Spitze der Verkaufscharts und wird von Millionen von Menschen auf PCs und Konsolen gespielt. Dabei verfolgt der Shooter ein scheinbar einfaches Prinzip: Zwei Teams treten mit verschiedenen Heldencharakteren gegeneinander an. Spätestens seit den erfolgreichen MOBA-Games wie Dota oder League of Legends, die weltweit in riesigen internationalen Turnieren gespielt werden, ist das Heldenprinzip einschlägig bekannt. Dennoch kann Overwatch die Spielgemeinde überzeugen und wird von unglaublichen 30 Millionen Spielern weltweit gespielt, zumindest wenn man Blizzards Aussagen Glauben schenken darf.
Warum das so ist, lässt sich nicht alleine auf die ausgeklügelte Marketingstrategie von Blizzard zurückführen, die durch den MMO-Klassiker World of Warcraft eine millionenschwere Fangemeinde auf der ganzen Welt haben. Selbst dieses mittlerweile fast dreizehn Jahre alte Spiel kann nach derzeitigen Schätzungen noch etwa 10 Millionen Spieler begeistern und hat Blizzard zu einem überragenden wirtschaftlichen Erfolg gebracht. Der Erfolg von Overwatch knüpft nahtlos daran an und bietet dem modernen Spieler das, was er in einer immer schnelllebigeren Welt sucht: einen einfachen Einstieg, schnelle und actionreiche Kämpfe und eine solide und mächtige Server-Infrastruktur, die ein rundes Spielerlebnis garantiert.
Natürlich werden auch Sportspiele wie Fifa, Survival-Games wie Day-Z, Simulatoren oder Indy-Spiele wie der moderne Klassiker Minecraft fast ausschließlich online gespielt. Zum Spielerlebnis gehört es heute dazu, mit seinen Mitspielern aus aller Welt zu kommunizieren und interagieren, denn dies macht jedes Spiel zu einer einzigartigen Erfahrung.
Mobile Onlinespiele
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Der Trend zu Onlinespielen ist längst auch auf Smartphones übergesprungen. Auch hier tummeln sich neben Free-2-Play Titeln wie Clash of Clans jede Menge kurzweiliger Möglichkeiten, in die Online-Spielewelt einzutauchen. Am besten noch Free-2-Play, denn so lässt sich eine mehrere Millionen Spieler starke Fangemeinde innerhalb kürzester Zeit begeistern, wie Pokémon Go & Co eindrucksvoll bewiesen haben. Hierbei gilt das gleiche Prinzip wie für Online-Konsolen- oder PC-Spiele: Je einfacher der Einstieg und je fesselnder das Spielerlebnis, desto mehr Fans lassen sich begeistern. Natürlich sind auch die einfachen Klassiker wie Quizspiele, Sportspiele wie Billard, Fußball etc. oder Simulationen, MMOs oder Actionspiele, Adventure und Casinospiele längst online und jederzeit mobil spielbar. Man halte sich nur mal vor Augen, dass es heute sofort aus der Hosentasche möglich ist, in das nächste internationale Pokerturnier einzusteigen. Davon konnte Robert de Niro im Klassiker „Casino“ von Martin Scorsese 1995 nur träumen.
Flacht der Online-Boom ab?
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Die immer schnelllebigere Welt und die Möglichkeit, überall und jederzeit zu spielen, hat allerdings auch einen Gegentrend hervorgebracht: Spiele, die sich in kürzesten Zeitspannen konsumieren lassen. Schnelle Runden, immer neue Herausforderungen und sofortige Verfügbarkeit. Diese Spiele, zu denen Klassiker wie Farmville, Angry Birds und so weiter gehören, zielen auf den kurzen Genuss ab, sodass das Spiel selbst auf der Toilette oder in jeder sonstigen „freien“ Minute konsumiert werden kann. Der Erfolg gibt diesen Titeln zwar Recht, aber man darf nicht vergessen, dass es sich hierbei um ein gänzlich anderes Konzept handelt und eine andere Zielgruppe anspricht. Verdrängen lassen sich echte Onlinespiele mit Langzeitmotivation schon lange nicht mehr. Mit Sicherheit auch nicht von mobilen Free-2-Play-Titeln für den schnellen Konsum zwischendurch, wie es von manchen Experten erwartet beziehungsweise befürchtet wird.
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