Der demografische Wandel beschreibt, wie sich eine Gesellschaft verändert. Nicht nur der immer höhere Altersdurchschnitt als demografischer Wandel erfasst werden, auch die unmittelbar betroffenen Gebiete werden untersucht. So zum Beispiel wirtschaftliche Aspekte. Die Universität Göttingen setzte sich im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie mit der Frage auseinander, wie sich die Veränderungen der Gesellschaft anhand bewiesener Berechnungen auf den Generationenwechsel im Mittelstand auswirken.
Das Ergebnis für Deutschland: immer weniger Unternehmen werden gegründet und auch der Unternehmensaufkauf ist immer unbeliebter. Vor allem im handwerklichen Bereich wird mit sinkenden Preisen beim Unternehmensverkauf gerechnet. Wie wird der Umstand in der bereits 2009 veröffentlichten Studie begründet? Sind Unternehmer mit Migrationshintergrund unsere Hoffnung?
Kaum deutscher Nachwuchs
Das Hauptproblem besteht in der alternden Gesellschaft. Zum einen werden wir aufgrund immer besserer Medikamente, Ernährung und Hygiene älter denn je. Dazu kommt, dass die Anforderungen des Arbeitslebens den Kinderwunsch stark dezimieren. Die Bevölkerungswachstumsrate betrug 2012 -1,7%. An Azubis mangelt es in den meisten Sparten. Vor allem traditionelle Berufe haben das Nachsehen.
Problem des Mittelstandes?
Neben der Zahl der verfügbaren, qualifizierten Azubis, welche die neue Generation im Handwerk darstellen könnten, fehlt es allgemein am Gründerwillen. Im Bereich der zulassungspflichtigen – und zulassungsfreien Handwerke sind die Zahlen rückläufig. Der Zuwachs in Form von Neugründungen verlagert sich weiter in den Dienstleistungssektor.
Brennpunkt Handwerk
Besonders für das Handwerk versprechen die Prognosen nichts gutes. Die bisherige Übergabe innerhalb einer Familie wird immer weniger, da der Nachwuchs kaum noch in die Fußstapfen der Eltern treten möchte. Auch das Interesse der Quereinsteiger, all derer die mit einem frischen Meisterbrief in der Tasche planen, ein kleines Unternehmen aufzukaufen, ist schwindend.
Die eigenen Angestellten oder ehemalige Chefs werden aufgrund der gesamteuropäischen Wirtschaft ebenfalls immer kritischer wenn es an den Unternehmensaufkauf geht. Große Unternehmen genießen einen Vorteil: Investoren sehen den schnellen Gewinn aufgrund der Größe und Reichweite von großen Handwerksbetrieben. Alle Firmenchefs mittelständischer Unternehmen sollten den Firmenverkauf in Anbetracht vermutlich sinkender Preise regelmäßig prüfen und den wirtschaftlichen Wert ihres Unternehmens erfahren. Eine M&A Beratung beim Unternehmensverkauf ist dennoch hilfreich.
Subventionen und ausländische Fachkräfte als Rettung?
Die erwartete Zahl der Firmenabgaben soll bis 2020 ihren Höhepunkt erreichen. Eine niedrige Nachfrage und ein großes Angebot führen zu fallenden Preisen. Der Bund und die Länder reagieren mit Maßnahmen zur Förderung finanzieller und nichtfinanzieller Art. Neben einem besseren Angebot der Berufsschulen und Programmen zur Förderung gewisser Berufsbilder, könnten ausländische Fachkräfte die Rettung sein. Das Potential einer Übernahme durch Interessenten aus dem Ausland oder mit Migrationshintergrund ist, genau wie das Übernahmepotential durch Frauen noch nicht voll ausgeschöpft, so die Studie.
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