Deutsche Ostseeküste – der Zauber einer stillen Schönen

Ostsee – sofort blitzen Bilder vor dem inneren Auge auf. Unwillkürlich kommen einem die steil abfallenden Kreidefelsen von Rügen in den Sinn, ausgedehnte, weiße Sandstrände mit bunten Strandkörben. Die Ostsee, das heißt aber auch Wind und Wetter, die Kieler Woche mit den unzähligen bunten Spinnakern der Segelboote, die eine kräftige Brise lautlos den Horizont entlang gleiten läßt. Und natürlich gehören idyllische Fischerdörfer oder die Bauernkaten mit ihrem schwarzweißen Fachwerk und den dicken Strohdächern ebenso dazu wie die Hügel, auf denen sich sattgelb der Raps wiegt und hinter denen in der Ferne tiefblau das Meer schimmert.

Es ist eine ziemlich alte Kulturlandschaft, die sich entlang der Küste von Flensburg bis nach Usedom erstreckt. Die Wikinger und die Hansekaufleute beherrschten jeweils zu ihrer Zeit das gewaltige Binnenmeer. Den Handelsplatz Haithabu und enorme Festungsanlagen hinterließen die einen, die Backsteingotik der großen Hafenstädte zeugt noch heute vom Glanz der Epoche der anderen. Caspar David Friedrich, der große romantische Landschaftsmaler aus Greifswald, gehört genauso in den Kulturraum Ostsee wie heutzutage das Schleswig-Holstein Musik Festival, das seit einiger Zeit auch schon Ableger rn Mecklenburg-Vorpommern unterhalt.

Ostsee  das ist nicht zuletzt Erholung, Entspannung, Urlaub in einer Landschaft abseits der Hauptverkehrsrouten, in der die Uhren langsamer zu ticken scheinen. Die Menschen Wirken hier bedächtiger als in den meisten anderen Regionen Deutschlands; sie können vielleicht noch etwas, das in unserer schnellebigen Zeit nur allzugern zur Seite gedrängt wird. Auf Platt heißt es: „Hör mal´n beten to“, was sich ins Hochdeutsche vielleicht am besten so übersetzen läßt: „Hör einfach mal wieder hin.“ Wer das lernt – hingucken und zuhören -, der wird schnell dem stillen Zauber der Ostseeküste erliegen.

Wahrzeichen der Ferieninsel Rügen sind die Kreidefelsen. Stundenlang kann man an dieser abwechslungsreichen Küste durch ursprüngliche Natur wandern wie hier an den Wissower Klinken. Das Kapital von Mecklenburg-Vorpommern ist das Meer. Das zeigt sich nicht nur bei den Fischern, deren schmucke, strohgedeckte Katen  zum Beispiel bei Ahrenshoop. auch immer mehr Künstler und Ferienhauskäufer anlocken. Traditionsbewußten Wohlstand sieht man auch in den größeren Hafenstädten: Die Kieler Woche etwa zieht mit liebevoll gepflegten Großseglern Zehntausende von Besuchern in ihren Bann. Die prächtige Fassade des Stralsunder Rathauses ist nur eines von vielen Wunderwerken der Backsteingotik in den alten Hansestädten an dieser Küste.

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